Ein Einstieg in die Methode und Einsatz im Systemischen Coaching

“Manchmal ist der Weg zur Veränderung nicht das, was wir erwarten, sondern das genaue Gegenteil von dem, was wir gewohnt sind.” – Unbekannt

Nachdem ich zu meinem Artikel über den Einsatz Paradoxer Intervention in der Kindererziehung (Link) so viele Anfragen zu den Grundlagen dieser Methode erhalten habe,  teile ich einige Grundlagen in diesem Artikel.

Die Grundlagen der Paradoxen Intervention: Eine wirksame therapeutische Methode

Einleitung: Verständnis der Paradoxen Intervention

Die Paradoxe Intervention ist eine unkonventionelle therapeutische Methode, die darauf abzielt, Verhaltensmuster und Denkweisen durch das Gegenteil dessen zu ändern, was üblicherweise erwartet wird. In diesem Artikel werden die grundlegenden Prinzipien und Anwendungen dieser Methode näher erläutert.

Die Ursprünge der Paradoxen Intervention

Die Entstehung der Paradoxen Intervention

Die Paradoxe Intervention wurde erstmals in den 1950er Jahren von Viktor Frankl, einem österreichischen Psychiater und Psychotherapeuten, beschrieben. Frankl erkannte, dass einige seiner Patienten paradoxerweise Symptome überwanden, wenn sie ermutigt wurden, das Problem zu verschärfen, anstatt es zu vermeiden.

Das Prinzip der Paradoxie

Das Herzstück der Methode

Das Kernprinzip der Paradoxen Intervention besteht darin, den Patienten zu bewegen, das genaue Gegenteil dessen zu tun, was er normalerweise tun würde, um seine Symptome zu lindern. Dieser scheinbar widersprüchliche Ansatz dient dazu, den Patienten aus seiner gewohnten Denkweise und Verhaltensweise herauszulocken.

“Die Kunst der paradoxen Intervention liegt darin, den Patienten sanft aus seiner Komfortzone zu locken und ihm dabei zu helfen, neue Wege der Bewältigung zu entdecken.” – Unbekannt

Anwendung der Paradoxen Intervention im Systemischen Coaching

1. Den Fokus verändern: Im systemischen Coaching kann die Paradoxe Intervention dazu verwendet werden, den Fokus des Klienten zu verändern. Anstatt sich ausschließlich auf das Problem zu konzentrieren, kann der Coach den Klienten ermutigen, sich auf die gewünschte Lösung oder das Ziel zu fokussieren. Dies kann dazu beitragen, positive Veränderungen anzustoßen.

2. Ressourcenaktivierung: Die Paradoxe Intervention kann auch eingesetzt werden, um Ressourcen im Klienten zu aktivieren. Wenn der Klient glaubt, er habe keine Lösung für sein Problem, kann der Coach ihn dazu ermutigen, genau das Gegenteil zu tun und nach inneren Stärken und Fähigkeiten zu suchen, die ihm bei der Bewältigung helfen können.

3. Veränderung von Denkmustern: Häufig sind in systemischen Coaching-Sitzungen bestimmte Denkmuster oder Annahmen hinderlich für den Fortschritt. Die Paradoxe Intervention kann genutzt werden, um diese Denkmuster zu durchbrechen und den Klienten dazu zu bewegen, alternative Perspektiven zu erkunden.

“Die Kunst der paradoxen Intervention liegt darin, den Klienten sanft aus seiner Komfortzone zu locken und ihm dabei zu helfen, neue Wege der Bewältigung zu entdecken.” – Unbekannt

Beispiel: Teamarbeit und Paradoxe Intervention

Angenommen, ein Team hat Schwierigkeiten bei der Zusammenarbeit aufgrund von Konflikten und Misstrauen. Der systemische Coach könnte eine Paradoxe Intervention verwenden, indem er die Teammitglieder auffordert, ihre Konflikte zu verstärken und ihre Bedenken noch lauter auszusprechen. Dies mag auf den ersten Blick kontraintuitiv erscheinen, aber das Ziel ist es, die negativen Gefühle und Konflikte auf den Tisch zu bringen und eine Grundlage für eine offene Kommunikation und Veränderung zu.

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